Preiswürdige Konzepte
Das Modehaus Hagemeyer in Minden und die schweizerische Coop sind die Preisträger des EHI Energiemanagement Awards 2012. Die zum fünften Mal verliehende Auszeichnung würdigt die umfassenden Konzepte von Einzelhandelsunternehmen für eine effiziente und nachhaltige Verwendung von Energie...
Beleuchtung und Lüftung, Gebäudeautomation und Logistik – Handelsunternehmen können an vielen Punkten ansetzen, um ihren Energieverbrauch zu senken und die verwendete Energie effizient zu nutzen. Das zeigen die umfassenden Konzepte des Mindener Modehauses Hagemeyer und der Schweizer Coop, die in diesem Jahr den EHI Energiemanagement Award (EMA) erhielten. Dabei war die Motivation der beiden Unternehmen, sich mit dem Thema Energie auseinanderzusetzen, unterschiedlich: Während Hagemeyer ein angenehmes Raumklima schaffen wollte, folgte Coop der Vision „CO2-neutral bis 2023“.
Das Modehaus Hagemeyer verfügt nach einer Erweiterung vor vier Jahren über 18.000 qm Verkaufsfläche in zwei Gebäudeabschnitten. Seit dem Umbau waren jedoch die Innenräume im Sommer zu warm, und an kalten Tagen klagten Beschäftigte und Kunden über Zugluft. Den Weg zu einem angenehmen Raumklima ebnete ein ganzheitliches Konzept für die Lüftungs- und Beleuchtungstechnik: Hagemeyer sanierte die zentrale Raumlufttechnik, erneuerte die Kälteerzeugungsanlage, rüstete die Beleuchtung von konventionellen Deckeneinbaustrahlern auf LED um, sorgte für Sonnenschutz auf dem Dach und an der Südseite und integrierte eine temperatur- und CO2-gesteuerte Gebäudeautomation. Das Konzept sorgt seit der vor wenigen Monaten abgeschlossenen Umsetzung jedoch nicht nur für angenehmes Ambiente, sondern auch für deutliche Einsparungen bei Strom und CO2-Emissionen.
Noch mitten in der Umsetzung ihres Konzepts steckt Coop: 2008 hat das zweitgrößte Schweizer Einzelhandelsunternehmen die Vision „CO2-neutral bis 2023“ beschlossen. Coop konzentriert sich darauf, in allen Bereichen den Energieverbrauch zu minimieren und die übrige Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Ein Ansatzpunkt ist die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene, die weiter notwendige Lastwagenflotte fährt immer mehr mit Bio-Treibstoffen. Bei den Verkaufsstellen strebt Coop die Einhaltung des Minergie-Standards an, stellt flächendeckend auf CO2 als Kältemittel um und nutzt die Abwärme der Kälteanlagen zum Heizen. Außerdem verfügen immer mehr Verteilzentralen und Verkaufsstellen über Holzheizungen, herkömmliche Beleuchtung wird weitgehend durch LED ersetzt. Bei Strom setzt Coop auf Wasserkraft und hat außerdem auf den Immobilien inzwischen 2,4 Megawatt Photovoltaik installiert.